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54 FAUNA. Syrien hauptsächlich zum Pflügen verwendet und fast nur im Li-
banon
geschlachtet, wesshalb die Ausfuhr der Rindshäute von
Beirût aus ziemlich bedeutend ist.

Das Kamel (s. S. 16) kommt fast nur in der Wüste bei den
Wanderstämmen vor. Es dient zum Reiten, Lasttragen, ja selbst
zum Pflügen; die Wolle wird verarbeitet. Die Bauern haben in
der Regel wenig Kamele; sie entleihen sie aber öfters von den
Beduinen, namentlich zur Zeit der Landbestellung. Der Mist
aller dieser Thiere vom Schaf bis zum Kamel dient in vielen
Gegenden Syriens als Brennmaterial.

Pferde (s. S. 16) werden in ganz Syrien als das gewöhnlichste
Transportmittel benutzt. Bis zu den Zeiten der Könige besassen die
Israeliten wenig Pferde. Die edelsten arabischen Pferde finden sich
bei den ʿAenezebeduinen (S. 88); diese Leute verkaufen ihre Thiere
ungern und nur gezwungen. Das arabische Pferd wird mit Gerste
und Häcksel gefüttert.

Der orientalische Esel steht dem wilden Esel näher und ist viel
lebhafter, als der europäische. In Syrien ist der Esel noch häufig,
wenn er auch nicht in so grosser Menge vorkommt wie in Aegyp-
ten
; am geschätztesten sind die grossen weissen Esel, welche in der
syrischen Wüste von den Beduinen gezüchtet werden. Eine wilde
Eselart findet sich noch in Ost-Syrien.

Der Hund und die Katze bilden im Orient den Uebergang zu
2) den wilden Thieren. In den Städten und Ortschaften halten sich
soviel herrenlose Hunde (vgl. S. 31) auf, als Futter, bez. Abfall
jeglicher Art für sie vorhanden ist. Wenn sie nicht gereizt
werden, thun sie trotz ihres vielen Bellens dem Fremden nichts;
vor den Schäferhunden hingegen hat man sich sehr in Acht zu
nehmen. Tollwuth kommt im Orient nie vor. Herrenlose Hunde
begleiten bisweilen die Karawanen, wenn man sie füttert, und
können dann durch ihre Wachsamkeit während der Nacht nütz-
lich
werden. In den Strassen der Städte üben die Hunde die
Gesundheitspolizei, indem sie jeden Unrath in kurzer Zeit auf-
fressen
. Eine Beschädigung, die man ihnen anthut, bringt die
Eingebornen auf. Es ist im Orient kaum möglich, einen Haus-
hund
zu halten, weil die andern Hunde sofort auf der Strasse über
ihn herfallen. Doch findet man öfters schöne Windspiele zur Jagd;
auch die einheimische Rasse derselben ist von grosser Schönheit.

An die Hunde schliesst sich zunächst der Schakal (arab. waui)
an, dessen Wimmern man vorzüglich kurz nach Sonnenuntergang
oft zu hören bekommt; er haust gern in Ruinen (Jerem. 1, 39) und
treibt sich oft in Rudeln umher. Wo in der Bibel von Füchsen die
Rede ist, scheint auch er mit einbegriffen und manchmal sogar
(Richter 15, 4) ausschliesslich gemeint gewesen zu sein. Der
eigentliche Fuchs kommt in zwei Arten vor. Im Libanon ist auch
der Wolf (arab. Dîb) nicht selten. Die Hyäne wagt sich zuweilen
bis vor die Thore von Jerusalem, doch ist sie bekanntlich für den
Menschen nicht zu fürchten.